Scherzhaftes

Logisch muss nicht Virologisch sein

Positiv denken (eine positive Einstellung haben), jemandem, einer Sache positiv gegenüberstehen, eine positive Einstellung [zum Leben]...Das alles steht im Duden (jedenfalls bis jetzt ohne die geplanten Gendersternchen.) Aber ein solcher Gender-Duden kann ja nicht mehr Duden heißen. Denn es fehlt ihm die weibliche Bezeichnung ...Dudenin oder so...mal sehen was da kommt. Aber ich bin vom Thema abgeschwiffen. Es geht um das Positive. Das braucht der Mensch ja dringend. Besonders jetzt in der Pandemie. Halt!!! Testergebnis Positiv ? Um Gottes Willen ! Nicht nur Klein Paulchen aus der zweiten Klasse begreift das nicht so ganz, gestern noch hatte Papa gesagt - das ist aber positiv, Deine Rechenaufgaben sind alle richtig. Heute müssen wir beide in Quarantäne, weil der Schnelltest positiv war.
Wer soll das verstehen ? Paulchen meint: »Die Virologen haben gelogen...«
Mich erinnert der virologische Sprachgebrauch an meine Großmutter. Wenn ich mit ihr im Wald Blaubeeren suchte sagte sie zu mir: »Aufpassen Bub, keine falschen Beeren pflücken, Blaubeeren sind rot, wenn sie grün sind !«

Das ist jetzt aber das Letzte....

Die Corona-Impfung ist und bleibt freiwillig. Gebetsmühlenartig wird das inzwischen von Politikern wiederholt. Obwohl...Freie Fahrt für freie Bürger (ein alter Wahlkampfspruch aus Wirtschaftswunderzeiten) wird es dann nicht überall geben. Nicht nur irgendeine Lufthansecondoryanair, sondern fast alle Airlines werden das Hausrecht - Bei uns nur Geimpfte - ausüben. Und erst die Eventmanager der Diskotheken, nur Geimpfte zur Ü30 Party - Halt -Stopp! Ü30? Das glaubt ihr doch wohl selbst nicht! Doch...der Ehtikrat wirds wohl absegnen....Wacht auf! In diesem Jahr gibt es maximal Ü80 Partys bei der Impfgeschwindigkeit!

 Tipp vom Keinanleger für Kleinanleger



Die beiden Viecher vor dem Börsengebäude, sind es wirklich Bulle und Bär ?
Wirecardmäßig betrachtet, wohl eher Ochse und Waschbär. Der Waschbär steht als Symbol für Geldwäsche in Steueroasen. Der Ochse als Symbol für den Kleinanleger.  

Nein, halt ! Nicht was Sie jetzt schon wieder denken !
Ochsen strahlen Ruhe und Kraft aus.
Sie haben schon so manche Karre aus dem Dreck gezogen.

 

Von der Schwierigkeit, eine Sommerjacke zu kaufen

»Du brauchst mal wieder  eine neue Jacke, möglichst nicht schon wieder dieses Rentnerpink«
Die Jackenfarbe Beesch oder -richtig geschrieben- Beige,  meinte damit meine Frau.
Solche Anweisungen führe ich selbstverständlich immer zeitnah aus.
Deshalb - schnell mal nach Berlin fahren, verschiedene namhafte Kaufhäuser ansteuern und schwupps-hineingeschlüpft in einen Blouson.
Dachte ich mir.
Es wurde aber schwierig. Ich bin nie in meinem Arbeitsleben ein Angestellter, was weiß denn ich, Gärtner, Wachschutz, Facility-Manager oder sonstwas im Wochenendgrundstück der amerikanischen Präsidenten gewesen. Camp David, so heißt das Areal, in dem sich der gerade amtierende Boss des Weißen Hauses gern mal vom politischen Tagesgeschäft zurückzieht.
Die Anlage befindet sich im Erholungsgebiet Catoctin Mountain im Frederick County (Maryland) am Rande der Blue Ridge Mountains und ich schwöre, obwohl ich schon mehrmals in Amerika war - dort war ich noch nie.
Deshalb erschloss es sich mir nicht, dass auf der Jacke, die mir gerade mal so passte, ein Logo dieses Grundstücks war und ich in der Öffentlichkeit zB. bei der Videoüberwachung am Alexanderplatz als Gärtner von Donald Trump identifiziert werden könnte.
Also nächste Jacke an. Passte gut, gefiel mir...bis ich mal genauer auf den linken Ärmel schaute. Da stand ein Name ! Sogar mit Vornamen. Nun heiße ich aber gar nicht Tommy Hilfinger. Was ist das denn ? Hochstapelei, Ettikettenschwindel oder was ?
Namen mit Vornamen einfach so in der Öffentlichkeit zeigen, und womöglich auch noch falsche, da hört bei den Datenschützern die Freundschaft auf. In Wien sollten schon mal sämtliche Klingelschilder an Haustüren abmontiert werden.
Und auch bei uns in Deutschland ist das strengstens geregelt.
Bei einem Namen handelt es sich um ein personenbezogenes Datum. Indem dieses auf einer Arbeitskleidung steht, handelt es sich um einen Vorgang nach dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), dessen Zulässigkeit sich nach § 28 Absatz 1 Nummer 2 BDSG beurteilt.
Steht etwa so in der DSGVO.
Die nächste Jacke, der nächste Namen. Kevin Klein, oder so ähnlich. Dann auch noch eine Namen-Jacke, die der Öffentlichkeit vorgaukelt - jetzt kommt der Boss. Mit Vornamen Hugo. Wie dieses Gesöff, dass bei manchen Frauen so großen Anklang findet.
Also nichts mit dem Jackenkauf. Traurig schlenderte ich über den Alexanderplatz. Ein Polizist kam mir entgegen. Mit Namensschild. Wachtmeister Krause stand auf seiner Uniform. Ohne Vornamen. Danach schon wieder ein Mensch mit Namensschild. Die Jacke, ein wenig paramilitärisch, gern von Anglern getragen, Farbe: Beige. Jack Wolfskin hieß der.    

Der Siebziger

Er ist überall auf den Autobahnen, Bundesstraßen, Landstraßen, Hauptstraßen kleinerer Orte, nur in Großstädten mit wuseligem Verkehr ist er nicht. Oder ganz selten mal. Er ist siebzig, fährt ein Auto mit siebzig PS, so einen Peugeo-Daci-A-Klasse-Merce-Fiat. Und er fährt damit konstant siebzig Km/h. Auf Autobahnen, auf Bundesstraßen, auf Landstraßen...Ich habe ihn oft vor mir. Auf dieser Bundesstraße von A-Stadt nach B-Stadt. Dazwischen sind noch sieben Ortsdurchfahrten durch A-Dorf, B-Dorf usw. Auf dieser Bundesstraße kann man schlecht überholen. Deshalb fahre ich immer hinter ihm her. Bis A-Dorf. Da fährt er mir erstmal davon. Denn er fährt konstant...aber das erwähnte ich ja schon...also siebzig Km/h. Ich natürlich im Ort nicht ! Da ist ja Fünfzig angesagt. Hinter dem Ort kann ich wieder etwas schneller fahren, da habe ich ihn nach 7 Minuten eingeholt. Dann gehts weiter mit Siebzig. Sieben Kilometer vor dem Ziel B-Stadt wird es dann spannend. Ein Schild auf dem 70 steht ! Da fährt er Fünfzig. Bis zum Ortschild. Dann wieder Siebzig. Und ist sieben Minuten eher als ich im Supermarkt am Ende von B-Stadt. Aber neulich geschah etwas Merkwürdiges: Er vor mir auf dieser Bundessstraße mit knapp über hundert! so etwa hundertundsieben Km/h. Ich lasse mich da aber nicht abhängen. Am Orteingang von A-Dorf das nächste Wunder: Er fährt Fünfzig! Wie es sich gehört. Auch bei allen anderen Ortsdurchfahrten. Dann kurz vor dem Ziel B-Stadt: Beim Schild 70 bremst er ab. auf etwa Achtzig km/h. Ich war immer dicht hinter ihm. Am Supermarkt steigt er aber nicht aus. Sondern seine Frau.

Die Bewertungen des Schuhlöffels

Mein Onkel Alwin kommt zu Besuch. Eigentlich freuen wir uns auf ihn. Er ist so ein humoriger Mensch und kennt mehr Episoden aus meinen Kindertagen als ich selbst. Allerdings ist er schon im vorgerückten Alter und, na ja, nicht mehr ganz so jugendlich drauf. Beim letzten Besuch wäre er beinahe die Treppe hinuntergestürzt beim Anziehen der Schuhe. Weil er schlecht beim Hineinschlüpfen mit den Händen runterkommt, versuchte er das auf halber Treppe. Er konnte sich gerade noch am Geländer festhalten beim Umkippen. Das darf nicht nochmal passieren !
»Schatz, bring bitte so einen langen Schuhlöffel mit, wenn du einkaufen gehst, du weißt schon...Onkel Alwin kann sich doch nicht mehr so bücken,«
»Lange Schuhlöffel ? Hamm wa nich !«
Es ist ernsthaft zu überlegen mal den Supermarkt zu wechseln, allen Mist haben die sonst, aber wenn man etwas bestimmtes sucht...
Wozu bin ich eigentlich Goldkunde beim Missisippie-Internetversand ? Kurz mal aufs Tablet tippen und dann auf Klick. Morgen Lieferung, Lieferungsverfolgung unter http...www...Sie haben Post.
Vielen Dank für Ihren Einkauf, bitte bewerten Sie das Produkt...
Häh ? Einen Schuhlöffel bewerten ?
Ich sah genauer hin. Über dreihundertneunund..zich Bewertungen. Davon neunund..zig mit nur ein Stern !
...Kein Hinweis für Linkshänder....Gebrauchsanweisung nicht in Sorbisch...Fingerabdrücke bleiben drauf...Rostet im Freien nach schon zwölf Wochen...Funktioniert nicht bei Abfahrts-Ski-Stiefeln...kein Warnhinweis für Kleinkinder...
Zum Glück überwogen die Fünfpunktigen...Klasse Produkt...jedesmal begeistert...ein Blickfang im Korridor...zeitloses Design...Auch ohne Anleitung sofort benutzbar...
Manche Bewertungen füllten bis zu drei A4 Seiten. Mir tut der arme Praktikant beim Missisippi-Versand leid, der das alles lesen muss...
Oder macht das nur der Robot ?
Als Onkel Alwin kam, schlüpfte er, hastdunichtgesehen, ohne sich zu bücken aus seinen Schuhen.
»Ich habe mir jetzt solche Heinzelmann-Vertreter-Schuhe zugelegt, da braucht man keinen Schuhlöffel mehr, einfach heraus oder hineinschlüpfen...Weißt du noch, als deine weißen Kniestrümpfe beim Sonntagsspaziergang im Mai schon nach fünf Minuten schwarz waren...«

Ruhe finden im ZEN-Garten

Moderne Menschen sind gestresst. Gedanken schießen als Twitter-#hashtags vorbei, ohne wirklich fassbar zu werden. Ist der Akku leer, können sie auch nicht verarbeitet werden und falls doch, so stehen bereits Hunderte anderer Sorgen und Probleme als Kurznachricht parat. Ein Zen-Garten kann helfen, Ordnung und Gelassenheit in den Kopf zu bringen. Die Geradlinigkeit und der tiefere Sinn dieser Gärten lädt zum Verweilen und Sinnieren über Größeres ein. Und mit dem Rechen kann man die Linien der Gedanken immer wieder Qing- und Qang-mäßig im Sand kreativ einbringen. Der ZEN-Garten ist eine konsequente Weiterführung der Ausrichtung unserer Seele nach Feng Shui. So wird in der freien Natur ein Ort der Entspannung und Ruhe kreiert. Nur mit Sand, Kies und Steinen. Omm ! Auch im KGV Wiesenidyll wollen sich Parzellenpächter einen ZEN-Garten anlegen. Der Vorstand hat deshalb in seiner Vereinssatzung die maximale Größe eines solchen festgelegt.
(siehe Abbildung)

Begründung: In einem größeren ZEN-Garten finden auch die Bienen ihre Ruhe.
Weil sie dort verhungern würden !

Die Adelheid ist auf 'nem Trip
steht voll auf Esoterik
macht Yoga unterm Apfelbaum
und Tantra-Sex mit Erik

...und im TV, beim Silbereisen,
singt Heino im Duett mit Udo Lindenberg:

»Eey Adelheid, schenk mir 'nen Buddha
statt 'nem Gartenzwerg«
Beide Geschichten stammen aus dem nebenan stehendem eBooK: Neue Gärtnersprüche



Partisanen vom Amur...

Wenn Soldaten marschieren, singen sie, dann marschiert sich's besser. Das war und ist in jeder Armee der Welt so, auch in der Nationalen Volksarmee der DDR. Nun gibt es auch in jeder Armee ein spezifisches Liedgut, das aus Gründen der Wehrertüchtigung gesungen wird oder um einem bestimmten General zu gefallen. Und damit's klappt - wird's jeübt.

So geschehen um 1980 in der buckligen Graslandschaft bei Neubrandenburg, nach einem staubigen Manöver. Die Kompanie sollte unbedingt noch an einer grün-grau getarnten Tribüne trutzig vorbeimaschieren, weil dort ein General (ein hohes Tier aus Berlin) immer so gern das Lied von der kühnen Divission hörte, die den Ataman zum Teufel jagt und bis zum stillen Ozean marschiert. Bei diesem Lied wurde er immer sentimental, brauchte was zum Trinken und das war für eine Manöverauswertung wichtig.
Und weil dieses Lied in der DDR jedes Schulkind gelernt hatte, verzichtete der Spiess auf eine genaue Textanalyse und setzte auf die Kreativität seines Uffz (Unteroffizier), der die entscheidende 1. Liedzeile anzusingen hatte. ...Durch's Gebirge, durch die Steppe zog...unsre kühne Divission...
so beginnt das Epos der Partisanen vom Amur. Der Uffz war ein Mecklenburger, der seinen Dialekt nicht verbergen konnte. Und er bemühte sich um besondere Betonung und Lautstärke.
 Aaain Lied drei - vier ! Durch's Gebiieehrge durch di-hie Stä-hä-ppe...
Merken Sie was ? Er hatte dem Wort  Steppe einen Takt zuviel zugeordnet und prompt kam die ganze Kompanie beim Wort  zog  aus dem Tritt. Die Kompanie setzte sich aus Resis (Reservisten) wie mich, Spruts (Grundwehrdienstlern) und EK's (Entlassungskandidaten) zusammen. Was passiert, wenn ein Spruts einem EK beim Stolpern in die Haxen tritt ? Richtig, es gibt Zoff. Nur mühsam gelang es den aufgebrachten EK zu beruhigen -heute abend Stube für ihn ausfegen war der mindeste Konsens, den der Spruts ihm abringen konnte. Mein linker Nachbar, Resi und Musiklehrer, griente mich an, sagte aber nichts.
2. Versuch - die gleiche Stä-hä-ppe, das gleiche Ergebnis. Nur dass diesmal ein EK einem Spruts kräftig in die Hacken trat. Aber Helden leiden schweigend. Und die Ehrentribüne war schon in Sichtweite. Der Uffz lief etwas rot an und erinnerte daran, wer abends immer den Resis verbotenerweise Schnaps und Bier besorgte, nämlich er ! Ich weiss nicht, ob's die anderen in der Kompanie auch wussten, das mit dem Zusatztakt in der Steppe. Schliesslich hatten alle in der polytechnischen Oberschule mal Musikunterricht gehabt. Keiner hat auf den Fehler aufmerksam gemacht. Der Musiklehrer hat's garantiert gewusst - und auch geschwiegen. Ob er aber deshalb nach der Wende bei seinem Antrag auf Vorruhestand als Widerstandskämpfer gegen das SED-Regime eingestuft wurde, weiss ich nicht.

Warum ich nichts gesagt habe ? Erstens heisst es Ruhe im Glied ! und Zweitens hatte ich ein dringliches Bedürfnis, resultierend aus den am Vorabend vom Uffz besorgten Getränken. Da war das Notkommando, dass der Uffz in seiner Verzweiflung in Höhe der Ehrentribüne gab: Im Laufschritt marsch !!  für mich wie eine Erlösung...

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