Hat das nun Wilhelm Zwo gesagt, oder der  Spötter Tucholsky in seiner Liebesgeschichte Rheinsberg ?

Ich bin mir nicht sicher, nur der alte Fritz hat's garantiert nicht gesagt, schon bei seinem Vater konnte schliesslich jeder nach seiner Fasson selig werden, egal ob französisch sprechender Hugenotte oder ostpreissische Lerche aus Keenigsberch. Daran muss wohl erst mal erinnert werden. Berlin / Brandenburg war schon mal sehr tolerant zu Zugereisten und das ist dem Land in puncto Wirtschaft und Kultur gut bekommen. Das sollten die jungen Leute wissen, die in so mancher Kleinstadt den Bahnhofsplatz als ihren Container betrachten und dort ihre graue Langeweile von allem, was ein wenig bunt und weltoffen ist, national befreien wollen.
Fremde Einflüsse haben auch ihre Wirkung auf die Sprache. Manchmal bürgern sich Begriffe aus anderen Sprachräumen fest ein, manchmal verschwinden sie wieder. Zur Zeit ist es schick, englische Begriffe zu plazieren, oder auch nur neu zu erfinden, auch wenn sie oft deplaziert, unsinnig oder lächerlich wirken, wie gerade jetzt Lockdown, Click and meet. Sowas gibt es immer mal wieder.

Eurospeedway Lausitz ! Ist das der Internetzugang einer sorbischen Volkstanzgruppe oder eine Rennstrecke, die so schnell ist, das sich nicht mal die Formel I traut dort anzutreten ?
Aber ist das ein Grund nach Schutzgesetzen für die deutsche Muttersprache zu rufen ? Soll man beim nächsten Computercrash sagen, meine Fenster sind abgestürzt, ich kann ihnen keinen elektrischen Brief schicken ?

Wer heute zu den Kids Teenager sagt, wird genauso verständnislos angeschaut, wie Opa Krause, der 1958 zu einem Teenager Backfisch gesagt hat.
Begriffe kommen und gehen.

40 Jahre lang wurde versucht, die Sprachkultur der DDR mit Worthülsen aus dem gelobten Land (Sowjetunion) zu vermengen. Subbotnik, Traktorist, Brigadist, Jolka-Fest, Tschekist (Stasi-Mitarbeiter). Sie verblassen heute genauso wie Agitpropper, BGL'ler, Propagandist und Ökulei (Ökonomisch-kultureller-Leistungsvergleich). Die Bürger haben ihre Witze darüber gemacht.
Freitagnachmittag im volkseigenen Betrieb: - Wo ist denn der Genosse Brigadier ? Der hat ein Meeting mit dem Genossen Lunikoff (DDR-Wodka-Sorte) in seinem Bungaloff (Datsche !) Wer überschwemmt zur Zeit den deutschen Sprachraum mit Anglizismen
und vermischt die Sprache der Dichter und Denker zu einem "Denglisch-Dialekt" ? Etwa die Protagonisten des Internets ?
Wir sollten froh sein, dass die Begriffe des World-Wide-Web nicht aus dem japanischen Sprachraum kommen. Die Informationsgesellschaft kann nicht historisch auf die Begriffsstruktur zurückgedreht werden, die der deutsche Computerpionier Konrad Zuse verwendet hat.
Allerdings gibt es auch hier Wortkombinationen, bei denen normalen Menschen die Haare zu Berge stehen:
"Der verbluetooth'ste Arbeitsplatz" wurde mal als Begriff in einer TV-Reportage über die Cebit aus der Taufe gehoben.

Bringen die nadelgestreiften Business-Gurus die Unarten in unsere Sprache ein ?
Wenn man mal einige der bunten Wirtschaftsmagazine liest, kommen da schon ganz lustige Sachen zum Vorschein:
"Unser Spirit of Tomorrow ist durch ein innovatives Supply Chain Management, geloopt mit analytical Customer Relationship Econmy kreativ vernetzt.
Hähhh ? Nur nicht Aufregen ! Was dem Einen sin Uhl, is des Anderen Nachtigall. Warum sollen die Kreativen der new-economy nicht auch in einem Jargon schwätzen, der ausserhalb ihrer Zunft nicht verstanden wird ?
Juristen, Oberärzte und Professoren tun es ja auch. Und das Finanzamt ! Ein Altbundespräsident hatte mal gesagt, dass er die Formulierungen im deutschen Steuerdschungel auch nicht versteht. Als Mahnung zur Besserung ist das dort schlicht überhört worden.
Schiesst die Werbung mit Fremdkörpern auf unsere Sprache ?
Im Prinzip ja. Ohne Werbung für international bekannte Marken und Produkte wäre der Alltag grau und öde. Für Produkte, die weltweit vermarktet werden, muss es auch normal sein, Slogans zu entwicklen, die weltweit verstanden werden. Und da hat Englisch halt mehr Akzeptanz als Deutsch. Auch die Sprache unserer französischen Nachbarn ist da im Kommen (Createur de' Automobile als Alternative zum allgegenwärtigen Werbungs-Denglisch), wir sind schliesslich in Europa.
Gerade diese Sprache muss keine Angst vor anderen Begriffen haben. Welche andere Sprache kann poesievoller das Meer mit La' Mer oder die Liebe mit J' taime beschreiben ?
Man sollte alles nicht so verbissen sehen und sich auf Martin Luther besinnen:
"Kurz die Predigt, lang die Bratwürscht.." So macht auch deutsche Sprache Spass, Schnörkel, Gendersternchen weglassen, Mundarten pflegen,
... denn wir können doch fast Alles...ausser Hochdeutsch

Alexa ! man kann das alles einstellen...

Zu den großen Problemen in der Welt hat sich um die Weihnachtszeit herum noch ein neues gesellt.
Man ist seiner Privatsphäre nicht mehr sicher! Alles wird abgehört, gespeichert, weitergemeldet an die NSA, an die Chinesen, an Putin....
Womit wird abgehört - Mit einem Echolot! (so sagt Opa Pafke)

Allerdings...es ist kein Echolot, da hat Opa Pafke mit seinem Kind im Ohr den Enkel wohl falsch verstanden,  sondern es heißt Echo-Dot oder einfach nur Echo und hört auf den Namen Alexa. Das ganze ist eine Entwicklung, die man unter dem Begriff KI
einordnen kann. Sicher keine Grundlagenforschung, sondern Gadget.
Und hier schlägt nun die Empörung so hohe Wellen, weil da sage und schreibe 7 (in Worten: sieben)
Mikrofone ständig mithören. Weil ja ein intelligentes Wesen nur dann antworten kann, wenn es vorher die Frage auch verstanden hat.  Jedenfalls sind die "sozialen?" Netzwerke voll von Sorgen und Nöten der Betroffenen.
Nun hat sogar ein User von der Herstellerfirma alle von ihm aufgezeichneten intimsten Inhalte verlangt und was hat er gekriegt: Die intimsten Inhalte eines Anderen!
Mir macht diese Panne das kleine Ding so sympatisch, dass ich mir auch eins bestellt habe.
Irren ist so menschlich!
Die Herstellerfirma hat sich beim User entschuldigt. Und ich, obwohl ich kein IT-Experte auf dem Niveau des Chaos-Computerclubs bin, habe es geschafft, Alexa so einzustellen, dass sie nicht aus Versehen Spracheinkäufe tätigt, dass sie nur die Skills benutzt, die mich interessieren und ich kann ohne Probleme die gespeicherten Dialoge bei Bedarf löschen. Und sie ist lernfähig. Neulich habe ich ihr gesagt: »Alexa, ich habe jetzt eine neue Brille. In den nächsten fünf Jahren brauche ich keine Brillenwerbung, wenn ich mal im Internet herumsurfe.« Und was soll ich sagen: Es klappt!

Ich habe dazu ein kleines Büchlein geschrieben...


Es kann als Kindle eBook oder als Taschenbuch erworben werden

  Staffeln in Streaming Portalen

»...Gestern lief doch schon die 3. Episode der 6. Staffel...haben wir das etwa verpasst ?«
»..Wir hatten wohl keine Zeit, weil...«
...Weil die Zeiträuber unterwegs sind !
 Es ist eine Invasion von unzähligen Serien in zahllosen Staffeln. Sie kommen über alle Kanäle, Streaming Portale, Mediatheken, über Smart-Module zum Anstecken in den hdmi-Anschluss, über WLAN, LAN-Kabel. Sogar über die kostenlose TV-Beilage der Tageszeitung. Sie wollen, dass du über sie befindest, mit Daumen hoch oder runter, mit Troll-Kommentar im sozialen Netzwerk, wollen feedback-Sterne, können in Onlinespielen nachgespielt werden, aber möglichst schnell und sofort, weil...da kommt doch schon die nächste Staffel....

Sie spielen in computer-engine entworfenen Phantasiewelten, die realistischer sind, als die Realität. Sie gaukeln eine Wirklichkeit vor, die es nicht gibt.
Und alle machen mit.

So etwas gab es schon mal. Da gaukelte ein TV Programm jeden Abend einen Staat vor, den es so nicht gab.
Damals, im Tal der Ahnungslosen...
Nun wollen dort Viele keine Gebühren mehr an die GEZ zahlen. Wie damals.
Außer Raum Dresden.

Morgen  hör ich auf ! Ich lasse mir keine Lebenszeit mehr stehlen. Schaue keine Staffeln mehr. Verliere keine Zeit mehr in dieser Virtual-Reality. Ich zahle den Rundfunkbeitrag. Will meine Nachrichten von Claus Kleber, Marietta Slomka oder Jan Hofer hören. Auch wenn Manager von Netflix meinen, das braucht man nicht mehr. Ob sie ihre Staffeln überhaupt selber sehen ? Ich weiß es nicht.

KDP eBook und Taschenbuch

eine Fantasy-Story, in der 50 Jahre Weltgeschichte aus dreifacher Perspektive erlebt werden mit einem unerwarteten Sturz in die Wirklichkeit...

Liegt eine multiple Persönlichkeitsstörung vor, wenn ein Mensch in drei verschiedene Lebensläufe versinkt ? Es gibt in den sozialen Netzwerken des Internets eine schier unüberschaubare Menge von digitalen Avataren, in deren Rolle man schlüpfen kann. Wenn diese Möglichkeit nicht mehr als Spiel, sondern als virtuelle Realität verstanden wird, dann ist es entweder gefährlich, oder eben eine Fantasy-Story. 1964 hangelt sich der Schüler Heinrich Faust mit Hilfe eines teuflischen Paktes durch das Abitur. Eine mysteriöse Gestalt im schwarzen Turnanzug bietet ihm an: » Gleich dreifach kannst sein des Glückes Schmied...« Er geht auf den Pakt ein, der ihn 50 Jahre gegen Tod versichert und beginnt drei Lebensläufe, die unterschiedlicher nicht sein können.











Und hier ist der Buchtrailer für den Ost-West Krimi